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Innere-Kind-Arbeit
Innere-Kind-Arbeit

Das innere Kind erkennen,

es aufsuchen,

es bergen,

es an einen sicheren Ort bringen,

seine Wunden pflegen,

es waschen, anziehen,

ihm Eltern geben,

es fragen, was es braucht,

was es sich wünscht,

sein Lieblingsessen kochen,

seine Lieblingskleidung tragen,

geduldig mit ihm sein,

es ermutigen,

es heulen und heilen lassen,

seine Angst,

seine Traurigkeit,

seine Verzweiflung,

seine Ohnmacht,

seine Wut,

seine Träume,

seine Freuden,

seine Begabungen zum Ausdruck bringen,

es sich entfalten lassen, wie ihm der Sinn steht,

seine Einzigartigkeit annehmen,

es in dein Herz nehmen,

es von jetzt an lieben,

rückhaltlos.

(Paula Dombrowski)

Inneres Kind.jpg

Die Innere-Kind-Arbeit empfinde ich als einen Segen.

Durch diesen Weg der Selbstannahme können wir vieles in unserem Leben stärken, zum Beispiel unser Vertrauen in uns selbst, unsere Abgrenzungsfähigkeit, Konfliktfähigkeit und Resilienz. Unser Bindungsverhalten kann sich verbessern sowie unsere Kommunikation in Beziehungen, sei es privat oder beruflich. Wir können dadurch mehr Selbstbewußheit, Selbstbstimmtheit, mehr Leichtigkeit, inneren Frieden und Freiheit erleben.

Das innere Kind ist eine Metapher, eine Personifizierung eines Erlebnisraumes in uns, der eigentlich der Vergangenheit angehört. Aber weil wir das damalige Erleben, z.B. Trauma, Verletzung, Schock o.ä. noch nicht adäquat verabeitet haben, befindet sich ein Teil unseres Bewußtseins noch in diesem Raum. Dort empfinden wir wie damals.

Und von diesem inneren Raum aus schauen wir auf die Welt und unsere Mitmenschen wie das Kind, das wir einstmals waren.

Dies führt, zum Beispiel, zu irrationalen Ängsten und Phobien, zu ungünstigen Verhaltensmustern, die uns wie ferngesteuert Dinge tun oder Worte sagen lassen. Es führt nicht selten zu Symptomen und schweren Erkrankungen, zu Blockaden, selbstzerstörerischem Verhalten bis hin zu Suizidalität. Wir hadern mit diesen Anteilen, wir hassen sie mitunter und bekämpfen sie meist - „weil sie uns das Leben so schwer machen“.

Doch nicht die unerlösten Anteile machen uns das Leben schwer, sondern unsere Widerwehr.

Es gibt das Paradox der Heilung, das besagt:
Wogegen wir uns wehren, bleibt.
Was wir annehmen, kann gehen.

Das innere Kind finden wir in Kontemplation, in einer leichten Trance. Die ersten Begegnungen können sehr schmerzlich sein. Schließlich haben wir damals den Erlebnisraum absichtlich verlassen oder ihn abgespalten, weil die Situation für uns unerträglich und nicht händelbar war.

Jedoch geschieht sehr bald etwas Wunderbares, denn die Wahrnehmungsperspektiven können nun korrigiert werden.

Solange das innere Kind unbewußt ist, schauen wir oft aus kindlicher Perspektive auf die Welt, fühlen uns klein, abhängig, ohnmächtig, handlungsunfähig, zum Beispiel in Beziehungen oder gegenüber Vorgesetzten. Wenn wir nun ganz bewußt aus unserer aktuellen Erwachsenenperspektive das innere Kind anschauen und von dort aus mit ihm interagieren, werden zwei Aspekte gleichzeitig gestärkt – das Kind erfährt Beistand, Sicherheit und Schutz, findet Vertrauen und wird selbstsicherer. Und die/der Erwachsene in uns wird gestärkt. Das Erwachsenen-Ich hält das Kind-Ich im Arm und tröstet es.

Wir begreifen dadurch, daß wir stark und erwachsen sind und selbstbestimmt agieren können.

Ein großer Gewinn der Inneren-Kind-Arbeit ist: auch: wenn das innere Kind Vertrauen in uns faßt und wir in es, wenn wir zu einem guten Team werden, zu Partnern, stärkt das enorm unser Selbstvertrauen. Dann gehen wir stolz und würdevoll mit unserem Inneren Kind auf dem Arm durch die Welt und erfüllen ihm von nun an seine Bedürfnisse selbst. Wir warten nicht mehr heimlich darauf, daß wir erlöst werden. Wir tun es selbst.
Wir helfen dem Kind in uns, zu betrauern, was nicht mehr möglich ist und seine schweren Gefühle loszulassen; wir tragen es durch diese Zeit der Heilung, bis es eines Tages leichter wird und viel öfter lächelt als weint.

Wit tragen uns aus unserer Vergangenheit in unsere Gegenwart.

Dies ist ein vorübergehend mühevoller Prozeß, denn wir sind Getragene und Tragende gleichzeitig, Gestillte und Stillende, Weinende und Trostspendende in Einem. Dies ist eine Doppelbelastung, die viel Kraft und Heilungsraum braucht.
Aber wie äußere Kinder auch entwickeln sich die inneren Kinder weiter und werden selbständiger und selbstsicherer und werden satt und glücklich, je mehr wir als innere Eltern ihnen geben, was sie wahrhaft brauchen. Der Weg wird verspielter und leichter und immer mehr treten die Schätze zutage, die im Kind, in uns schlummerten.

Wir entdecken Fähigkeiten und Talente und öffnen neue Erlebnisräume, die wir diesmal so gestalten, wie sie uns wirklich guttun.

Und dann, eines Tages, braucht es die Personifizierzung des inneren Kindes nicht mehr, dann ist das Bewßtsein von damals mit dem Gegenwartsbewußtsein verschmolzen. Dann ist Heilung geschehen und wir sind innerlich reicher und über unser früheres Ich hinaus gewachsen.

Ich praktiziere Innere-Kind-Arbeit seit 20 Jahren und begleite dich gern auf deinem Weg..
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